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Film-Still aus dem bald erscheinenden Roadmovie und Experimentalfilm «Medea». © Bettina Eberhard

Bettina Eberhard

Förderbeitrag 2023

Die Künstlerin Bettina Eberhard beendet 2007 die Filmhochschule in Köln mit dem prämierten Film «Lostage» und ist seither unterwegs mit Film-und Theater-Projekten, die das Arbeiten im Kollektiv proben und leben. Ihr Wirkungsfeld spannt die überzeugte Netzwerkerin breit auf: es zieht sich von gemeinschaftsbildenden Workshops, zu begehbaren Theaterparcours bis Ausstellungen im Bereich der bildenden Kunst. Als eine der neun Kulturagent_innen der Schweiz betreut sie eine Schule im Kanton Thurgau in ihren kulturellen Aktivitäten.

Die Künstlerin hat keine Scheu davor ihr filmisches Denken auch in kruden Bildern zu auszudrücken. Als Drehbuch-Hilfe schafft sie digitale Collagen, die im analogen Ausstellungsraum ihre Wirkmacht entfalten und bringt darin Motive, die sich ausschliessen zu scheinen, zusammen, und schafft irritierende Verbindungen und Bilder; wenn etwa Blut aus einem aufgeschnittenen Brot strömt.

Für den Experimental-Film «Medea» erhält Bettina Eberhard den Förderbeitrag der Manuela Wurch Güdel Stiftung. Die Figur der Medea liest die Künstlerin als Emanzipationsfigur und legt den Film als eine Verfolgungsgeschichte an. Ein Mann reist der Mutter seines Kindes nach, weil er verhindern will, dass sie es tötet. Während die Bildebene den Film als Roadmovie erzählt, werden auf einem Nebenstrang Fragen aus der Critical Theorie gestellt. Zudem beruft sich eine Stimme aus dem Off auf biografische Erfahrungen der Autorin, die dezidiert die Meinung vertritt, dass der Anstoss zu Veränderungen in der Gesellschaft sowohl von Männern wie Frauen ausgehen muss. Mit dem Ziel Denkräume und die Realität zu verbinden, soll der Film Erinnerungen und Emotionen hervorrufen in denen die Zuschauer*innen sich wieder finden.

Text © Anna Bürkli

Foto © Achille Lietha
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